Aktuelles
Standort Weihenstephan
Praktikant*innen (w/m/d) am Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie
Der Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie beschäftigt sich mit dem Einfluss natürlicher und anthropogener Faktoren auf die ökologische Funktionalität aquatischer Systeme. Dazu verknüpfen wir molekulare Methoden der Genetik und Isotopenanalyse mit klassischen Methoden der Ökologie, Limnologie und Fischbiologie. Von März bis
November 2024 haben wir mehrere vergütete Praktikantenstellen in Vollzeit zu vergeben. Das Praktikum kann jeweils für mindestens einen Monat und maximal drei Monate angetreten werden.
Die Tätigkeit umfasst:
- Erhebung von Muschelbeständen in ganz Bayern.
- Unterstützung bei Elektro- und Netzbefischungen.
- Markierung und Nachverfolgung von Fischen und Muscheln.
- Untersuchung der Sediment-Dynamik und Substratbedingungen in (Flussperlmuschel-) Gewässern.
- Analyse von Nahrungsnetzen und aquatischen Lebensgemeinschaften (Makrozoobenthos und Periphyton).
- Untersuchung des Laubabbaus in Gewässern im Zusammenhang mit der Landnutzung im Einzugsgebiet.
- Bestimmung von Korngrößenverteilungen und organischem Anteil.
- Datenerhebung, -verarbeitung und -auswertung und Aufbereitung von Ergebnissen.
- Mitarbeit bei Laborversuchen zur Bewertung von Umweltstressoren auf Muscheln und Krebse.
- Unterstützung des technischen Personals bei den anfallenden Arbeiten in der Lehrstuhleigenen Fischzucht.
Wir wünschen uns von Ihnen:
- Mindestalter 18 Jahre; Praktikum für Studierende, Abiturient*innen oder Azubis vor Studien- oder Ausbildungsabschluss.
- Interesse an Gewässerökologie, wissenschaftlichen Fragestellungen und neuen Arbeitstechniken.
- Selbständiges, verantwortungsvolles, engagiertes Arbeiten im Team.
- Hohe Flexibilität, Bereitschaft zum Arbeiten im Freiland bei allen Witterungsverhältnissen.
- Bereitschaft für ein- oder mehrtägige Einsätze an verschiedenen Orten bayernweit.
Wir bieten:
- Anspruchsvolle und abwechslungsreiche Aufgaben in innovativen Projekten und aktuellen Fragestellungen.
- Möglichkeit, je nach Praktikumszeitraum unterschiedliche Schwerpunkte im Rahmen der oben genannten Themen entsprechend individueller Interessen/Eignung zu setzen.
- Hohen Anteil an praxisnaher Freiland- und Laborarbeit.
Bewerbung
Schwerbehinderte werden bei gleicher Eignung und Qualifikation bevorzugt. Die TUM strebt eine Erhöhung des Frauenanteils an, Bewerbungen von Frauen werden daher ausdrücklich begrüßt.
Weitere Auskünfte erhalten Sie bei Dr. Andreas Dobler, muschel@tum.de.
Elektronische Bewerbungen mit Motivationsschreiben, Zeugnissen, Lebenslauf und Referenzen (in einem PDFDokument) werden bis zum 01. Mai 2024 erbeten an muschel@tum.de. Bitte geben Sie in ihrem Anschreiben auch den gewünschten Praktikumszeitraum und ggf. Präferenzen für bestimmte Themengebiete an
- Masterarbeit:
Masterarbeit im Projekt “MARTINI – Erfassung und Modellierung von Makrophytenwachstum in kleinen Seen mit Fernerkundung und Integration von spektral-saisonalen Eigenschaften sowie abiotischen Umweltfaktoren“
Käfigexperimente und Sedimentanalysen zur Erfassung der Verbreitung von Makrophyten in den Osterseen, Bayern
Im Rahmen des Projektes MARTINI beschäftigen wir uns mit dem Einfluss abiotischer Umweltfaktoren auf die Wachstumsdynamik von Süßwassermakrophyten. Diese stellen funktionelle Schlüsselkomponenten dar, wobei die weltweiten Bestände durch anthropogene Störungen abnehmen. Andererseits ermöglichen Veränderungen in den Seen toleranten, generalistischen Arten, von denen die meisten eingeschleppt wurden, massives Wachstum und Ausbreitung. Die Biodiversitätsverluste in aquatischen Süßwasserökosystemen gehören zu den höchsten der Welt, daher wollen wir mehr über die räumlich-zeitliche Dynamik und die Treiber des Wachstums von limnischen Makrophyten wissen. Das Untersuchungsgebiet sind die Osterseen im bayerischen Alpenvorland, welche unterschiedliche Wassereigenschaften auf kleinem Raum bieten.
Obwohl die Osterseen teilweise ausgeprägte sublitorale Bänke aufweisen gibt es wenig Makrophytenwachstum. Eine Hypothese ist, dass Fische das Feinsediment beim Grundeln aufwirbeln und Wachstum verhindern. In der Masterarbeit sollen Käfige unter Wasser an verschiedenen Stellen ausgebracht, potentielles Wachstum innerhalb der Käfige dokumentiert und das vorhandene Sediment auf seine Eigenschaften und Oosporen hin untersucht werden. Im Sediment enthaltenen Oosporen werden mithilfe eines Mikroskops erfasst und analysiert.
Die durchzuführenden Arbeiten umfassen:
- Vorbereitung und Ausbringung von Käfigen
- Entnahme von Sedimentkernen
- Analyse der Sedimente im Labor (Korngrößenanalysen)
- Mikroskopie der im Sediment erhaltenen Makrophytensporen
- Statistische Auswertung der Ergebnisse
Wir suchen eine/n motivierte/n Studierende/n, der Lust hat auf und unter Wasser mit Makrophyten zu arbeiten. Der/die Kandidat/in muss:
- Die Ausbildung zum Forschungstaucher abgeschlossen und eine gültige G31 und HLW-Bescheinigung haben
Der Bearbeitungszeitraum für die Geländearbeiten liegt zwischen Mai und August 2024. Während der Arbeiten kann vorraussichtlich in der Limnologischen Station in Iffeldorf übernachtet werde.
Bei Interesse und Fragen gerne melden bei: Rieke Kroth oder Thomas Schneider.
- Masterarbeit:
Vergleich von Infektionserfolg von Glochidien verschiedener Flussperlmuschel-Elterntiere im Rahmen der Optimierung von Nachzuchtbemühungen
Hintergrund: Um den die überalterten Bestände der Flussperlmuschel in Deutschland zu stützen, nimmt die Zahl an Nachzuchtbemühungen für diese Art immer weiter zu. Um eine zuchtbedingte genetische Verarmung zu vermeiden, werden deutschlandweit die Zuchtbemühungen durch ein genetisches Monitoring der Elterntiere und der Nachzucht begleitet, um im Zweifel Anpassungen vornehmen zu können und den Zuchterfolg zu optimieren. Zum komplexen Lebenszyklus der Flussperlmuschel gehört die Entwicklung der Larven, der sogenannten Glochidien, an geeigneten Wirtsfischen. In der Zucht werden dazu häufig Fische künstlich mit den Glochidien infiziert. Bisher werden die Glochidien mehrerer Muttertiere für ein gemeinsames Infektionsbad gemischt, um Drift-Effekte in der Nachzucht zu vermeiden. Daher ist noch nicht bekannt, ob bereits im Stadium der Wirtsfischinfektion Selektionsprozesse greifen, die die Nachkommen von bestimmten Elterntieren bevorzugen. Durch ein gezieltes Ansetzen von Infektionsbädern mit verschiedenen Glochidien-Konzentrationen von unterschiedlichen Elterntieren und der Nachverfolgung der genetischen Konstitution der Nachkommen soll diese Frage untersucht werden. Zudem soll das Auftreten von Selbstung in den zum Teil bereits stark zurückgegangenen natürlichen Populationen analysiert werden.
Voraussetzungen: Erfahrung mit der Arbeit mit molekulargenetischen Analysen und Methoden im Labor
Zeitraum: ab Mitte Juli/ Anfang August
Kontakt: Rebecca Höß
- Masterarbeit
Vergleich der genetischen Konstitution von nachgezüchteten Flussperlmuscheln in Anhängigkeit von Elternpopulation und Wirtsfischstämmen
Hintergrund: Um den die überalterten Bestände der Flussperlmuschel in Deutschland zu stützen, nimmt die Zahl an Nachzuchtbemühungen für diese Art immer weiter zu. Um eine zuchtbedingte genetische Verarmung zu vermeiden, werden deutschlandweit die Zuchtbemühungen durch ein genetisches Monitoring der Elterntiere und der Nachzucht begleitet, um im Zweifel Anpassungen vornehmen zu können und den Zuchterfolg zu optimieren. Zum komplexen Lebenszyklus der Flussperlmuschel gehört die Entwicklung der Larven, der sogenannten Glochidien, an geeigneten Wirtsfischen. In der Zucht werden dazu häufig Fische künstlich mit den Glochidien infiziert. Die Wahl der Fischpopulation, die zur Muschelnachzucht gewählt wird, erfolgt in der Praxis meist unter praktischen Gesichtspunkten wie der Verfügbarkeit und Anpassung der Fische an die Haltung an der Zuchtstation. Da jedoch eine enge genetische Anpassung zwischen Flussperlmuschelpopulationen und natürlich vorkommenden Bachforellenbeständen besteht, ergibt sich hierdurch die Gefahr, durch eine unpassende Kombination von Muschel und Fischstamm die genetische Diversität in der Nachzucht und ihr potentielles Überleben nach der Auswilderung zu reduzieren. Daher werden in den Zuchtprogrammen unterschiedliche Muschel-Bachforellen-Kombinationen verwendet. Ziel der Arbeit ist es, Unterschiede in der Wirtsfischeignung für unterschiedliche Muschel und Bachforellen Populationen auf Basis der genetischen Konstitution der Nachzucht zu untersuchen.
Voraussetzungen: Erfahrung mit der Arbeit mit molekulargenetischen Analysen und Methoden im Labor
Zeitraum: ab sofort
Kontakt: Rebecca Höß
- Bachelor- /Masterarbeiten:
Einfluss der Sedimentdynamik und Landnutzung auf die Habitatqualität und die Lebensgemeinschaften im hyporheischen Interstitial
Fließgewässer fungieren als Senken in der Landschaft. Neben der autochtonen Produktion sind gerade die Oberläufe stark von Interaktionen und Einträgen aus dem Umland abhängig, die Landnutzung beeinflusst die Habitatqualität. Im Rahmen des Projekts „BLIK“ (Bayerische Landschaften im Klimawandel) werden die Auswirkungen von unterschiedlichen Landnutzungsformen (Grünland, Wald, Teich) auf die physikochemische Habitatqualität und Nährstoffkonzentrationen im Fließgewässer sowie die biologischen Effekte auf aquatische Biodiversität untersucht. Hierzu werden Probestellen entlang zweier Gewässer mit unterschiedlicher Landnutzung im Einzugsgebiet untereinander verglichen, um Effekte auf die Nährstoffkonzentrationen, Temperatur, und den pH-Wert, sowie die Sedimentdynamik und Substratqualität zu untersuchen. Darüber hinaus werden Veränderungen aquatischer Nahrungsnetze mit einem Fokus auf funktional bedeutende Schlüsselarten der Primärproduzenten und des Makrozoobenthos einschließlich der Analyse von Diversitätsveränderungen einbezogen.
Je nach Interesse kann der Fokus auf unterschiedliche Fragestellungen gelegt werden:
· Mechanistisches Verständnis zu den physikochemischen Wirkungen der verschiedenen Landnutzungsformen im Gewässer und im hyporheischen Interstitial
· Dokumentation der Auswirkungen auf Indikator- und Schlüsselarten der Primärproduzenten und des Makrozoobenthos sowie auf Biodiversitäts-Indizes
· Analyse von Nahrungsnetzen im Zusammenhang mit unterschiedlicher Landnutzung
· Dokumentation der mikrobiologischen Effekte
Zeitraum: Ab Februar/ März
Kontakt: Rebecca Höß
- Masterarbeit:
N-Transfer von terrestrischen Quellen in Aquatische Systeme - 15N Tracer Untersuchungen mit Laubtaschen
Nährstoffeinträge durch anthropogene Landnutzungsformen wie intensive Landwirtschaft führen häufig zu einer Veränderung von aquatischen Lebensräumen und Nahrungsnetzen. Wie genau sich künstlich zugeführter Stickstoff (z.B. aus der Gründüngung) in Abhängigkeit von intensiver und extensiver Landnutzung im Einzugsgebiet auf aquatische Lebensgemeinschaften und Nahrungsnetze auswirkt, ist dabei noch unzureichend erforscht. Im Rahmen des Projekts „BLIK“ (Bayerische Landschaften im Klimawandel) soll die Aufnahme von terrestrischer Biomasse, die über eine mit 15N-markierte Gülle angereichert wurde, in aquatische Systeme mit unterschiedlicher Produktivität verglichen werden. Untersucht werden dabei sowohl Abbau.- und Fraßraten, als auch die Nachweisbarkeit des 15N-Tracers in unterschiedlichen Kompartimenten im Nahrungsnetz, um diese Einflüsse genauer zu verstehen.
Voraussetzungen: Outdoortauglichkeit und körperliche Belastbarkeit während der Feldarbeit
Zeitraum: Ab März/April
Kontakt: Rebecca Höß
Standort Iffeldorf
Themen für Bachelor- Master- Projektarbeiten und Forschungspraktika
Anfragen bei Frau Dr. Uta Raeder.
Weitere Themenangebote nach Rücksprache
Standort Weihenstephan
Dr. Sebastian Beggel
Standort Iffeldorf
Dr. Uta Raeder